Es war etwas Besonderes für die Gemeinde Meersburg: Erst zum zweiten Mal in ihrer 49-jährigen Geschichte wurde sie von einem Bezirksapostel besucht.
Dementsprechend war die Kirche bis zum letzten Platz gefüllt, als der Präsident der Gebietskirche Süddeutschland, Bezirksapostel Michael Ehrich, dort den Gottesdienst am Mittwoch, dem 23 April 2014 durchführte.
In der Begleitung des Bezirksapostels befanden sich zur Freude der Geschwister nicht nur Apostel Martin Schnaufer und Bischof Urs Heiniger, sondern auch Bezirksapostel i.R. Saur, Apostel i.R. Eckhardt, Bischof i.R. Teufel, sowie alle aktiven Gemeindevorsteher des Kirchenbezirkes Tuttlingen. Insgesamt nahmen an dem Gottesdienst in der kleinen Gemeinde 156 Geschwister teil.
Bezirksapostel Ehrich legte dem Gottesdienst das Bibelwort aus Kolosser 3, 2 zu Grunde:
„Trachtet nach dem, was droben ist, nicht nach dem, was auf Erden ist.“
In seiner Predigt erklärte er, dass wir nach dem trachten sollen, was der Vollendung und Erlösung unserer Seele dient. Zur Erläuterung nahm er auf das Karfreitagsgeschehen Bezug und vertiefte eingehend den Gedanken, den alten Menschen abzulegen und den neuen Menschen anzuziehen. Er erklärte, dass Jesus für uns am Kreuz gestorben ist und damit die Möglichkeit schuf, den alten Menschen in uns absterben zu lassen. Durch das Opfer Jesu kann uns Menschen Sündenvergebung im Heiligen Abendmahl zuteil werden und wir können Christus in seinem Wirken und Tun immer ähnlicher werden. So entwickeln wir uns zum neuen Menschen - nicht nur ein Projekt, sondern eine Lebensaufgabe, wie der Bezirksapostel es nannte.
Zum neuen Menschen gehört der Gehorsam Gott gegenüber. Wir dürfen dabei durchaus unsere irdischen Ziele verfolgen, aber beim neuen Menschen kommen hierbei keine Ellenbogen zum Einsatz. Der neue Mensch macht keine Unterschiede, sondern liebt alle Menschen - ohne Ansehen der Person. Der neue Mensch hat Einfühlungsvermögen und nimmt schlimme Nachrichten nicht nur zur Kenntnis, sondern fühlt sich in die Menschen ein und betet für sie. Nur beten hilft aber nicht immer:
Wenn wir in der warmen Stube sitzen und draußen jemanden sehen, der hungert und friert, dann reicht es sicher nicht nur niederzuknien und für ihn zu beten.
Die Predigt des Bezirksapostels wurde durch Predigtbeiträge des Gemeindeevangelisten aus Konstanz und des Vorstehers aus Radolfzell unterstrichen.
Die musikalische Umrahmung des Gottesdienstes wurde durch den gemischten Chor mit Sängern aus Meersburg, Salem und Überlingen, durch Orgel- und Klavierspiel, sowie ein Quartett jugendlicher Sänger gestaltet.