Am 28. Oktober 2020 empfingen die frisch vermählten Eheleute Sandra und Frank Baur aus der Gemeinde Überlingen den Trausegen durch den Gemeindevorsteher Evangelist Daniel Müller. In seiner Ansprache widmete er dem Brautpaar das Bibelwort aus Lukas Kapitel 6, Vers 31: „Und wie ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, so tut ihnen auch".
In seinen Ausführungen erläuterte Evangelist Müller, dass Jesus durch dieses Wort aufgeschlossen habe, was der Mensch tun müsse, um glücklich zu werden: Wer Gutes empfangen möchte, sollte bereit sein, zuerst Gutes zu geben, denn „Geben ist seliger als nehmen“ (vgl. Apostelgeschichte Kapitel 20, Vers 35). Außerdem kehre Freude, die man Anderen bereite, ins eigene Herz zurück.
Die Frage, was das Brautpaar für bleibendes Eheglück tun könne, beantwortete er daraufhin wie folgt:
Barmherzig miteinander zu sein (vgl. Lukas Kapitel 6, Vers 36): Das bedeute, sich voller Gnade, Güte und Liebe zu bemühen, sich in die Lage des Anderen zu versetzen, mit seinen Augen zu sehen, um dessen Gefühle und Gedanken nachvollziehen zu können.
Nicht zu richten (vgl. Lukas Kapitel 6, Vers 37): Wir seien Menschen und begingen Fehler. Es sei dann wichtig, sich nicht gegenseitig Vorwürfe zu machen oder gar zu verurteilen, denn das würde tiefe Verletzungen verursachen. Vielmehr gelte folgender Rat: „Betrachte mit einem Auge die guten Eigenschaften deiner Partnerin/deines Partners und sieh mit dem anderen Auge auf deine eigenen Fehler. Dann siehst du recht“.
Schenke deiner Partnerin/deinem Partner Zeit und leihe ihr/ihm dein Ohr: Das Wertvollste, was wir dem Nächsten schenken können, sei Zeit - auch Zeit, um genau hin- und zuzuhören.
Nicht nachzutragen, sondern zu vergeben (vgl. Lukas Kapitel 6, Vers 37): Nachgetragene Lasten seien schwere Bürden. Besser sei es, alles, was einem wehtue, an Jesus weiterzugeben, anstatt sich selber zu belasten. Das heiße jedoch nicht, Fehler totzuschweigen, sondern vielmehr sich auszusprechen. „Sage deinem Mann/deiner Frau sofort, wenn er/sie dich verletzt hat. Tust du es nicht, denkt er/sie, dass sein/ihr Verhalten richtig wäre und wird es wiederholen. - Nichts in sich ‚hineinfressen‘, sondern sofort reden“.
Im Bewusstsein des gegenseitigen Versprechens: „Ich werde mich bemühen, dich nie zu enttäuschen. Und: Du sollst es nicht bereuen, zu mir vor Gott ‚Ja‘ gesagt zu haben“, empfing das Brautpaar den Trausegen.