Am Sonntag, dem 19.06.2022 wurde in der Gemeinde Meßkirch ein ukrainisches Flüchtlingskind getauft.
Seit einigen Wochen besuchen Glaubensgeschwister, die aus Mariupol (Ukraine) flüchten mussten, die Gottesdienste in Meßkirch. Da es ihnen nicht möglich war, ihre kleine Tochter noch in Mariupol zu taufen, sollte dies nun rund 2.700 km von der Heimat entfernt nachgeholt werden. Aber wie? Die Geschwister sprechen kein Deutsch, eine Schwester nur Englisch, der Rest der Familie nur russisch.
Die Lösung:
Bezirksältester Bich, zuständig für die Ukraine und auf Grund des Krieges zwischenzeitlich auch nach Süddeutschland geflohen, bekam von Bezirksapostel Ehrich den Auftrag, diese Heilige Wassertaufe durchzuführen. Bezirksältester Bich spricht Deutsch und wurde an jenem Sonntag in Meßkirch von der Gemeinde und Bezirksevangelist Hübner, Leiter der Bezirks Tuttlingen, herzlich empfangen.
Den Taufgottesdienst hielt er auf Deutsch und übersetzte Teile seiner Predigt in die ukrainische Sprache. Als Grundlage diente ihm das Wort aus Epheser 5, 25-27:
"Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie auch Christus die Gemeinde geliebt hat und hat sich selbst für sie dahingegeben, um sie zu heiligen. Er hat sie gereinigt durch das Wasserbad im Wort, damit er für sich die Gemeinde herrlich bereite, die keinen Flecken oder Runzel oder etwas dergleichen habe, sondern die heilig und untadelig sei."
Der Bezirksälteste führte u.a. aus, dass die Liebe alle Anwesenden verbindet - ganz gleich, welche Sprache sie sprechen. Und das war an diesem Sonntag deutlich in der Gemeinde zu spüren.
Nach der Sündenvergebung führte er die Taufe durch. Leider konnte der Vater des Kindes nicht anwesend sein, da er sich im Kriegseinsatz befindet. So stand unsere Glaubensschwester zusammen mit ihrem Vater am Altar. Zur Taufe war der Altar mit einem Herz aus Blumen und dem Namen des Kindes "Yelyzaveta" (dt. Elisabeth) geschmückt worden.
Nach Ende des Gottesdienstes war zu spüren: es mochte niemand nach Hause gehen, die Augenblicke waren zu besonders. Auch auf dem Parkplatz hörten die Geschwister noch interessiert den Worten des Bezirksältesten zu, als er über die derzeitige Lage in der Ukraine berichtete.