Zu dem Gottesdienst mit unserem Apostel Martin Schnaufer am 13. Juli 2014 waren nicht nur der Oberbürgermeister Bernd Häusler und weitere Besucher aus Singen und Umgebung gekommen.
In Begleitung ihrer Ehefrauen hatten sich nahezu alle Bezirksvorsteher und ihre Vertreter, aktiv und im Ruhestand, aus dem gesamten Apostelbereich Freiburg/Tübingen, sowie die Bischöfe, amtierend und im Ruhestand, und Bezirksapostel i. R. Klaus Saur auf den Weg in die Stadt im badischen Landesteil des Apostelbereichs gemacht. Anlass dieses überregionalen Zusammenkommens war ein für den Nachmittag geplantes Treffen der genannten Amtsträger mit einer Fahrt auf dem Bodensee, wobei Apostel Martin Schnaufer sich angesichts dicker Wolken über dem Hegau wünschte, dass mehr Wasser unter als über dem Schiff sein möge.
„Ich bin da…“ griff der Apostel in seiner Predigt das Lied vom Internationalen Kirchentag 2014 in München auf, welches der gemischte Chor zu Beginn dieses Gottesdienstes vorgetragen hatte. Jesus ist da, dessen Opfertod alle Perspektiven eröffnet hat. Das macht den Sonntag zum Sonntag, die ganz persönliche Begegnung mit Gott. Da kann eine Sorge nach der anderen aufkommen und trotzdem: Gott ist da! Dies glauben zu können gibt Sicherheit auf dem Lebens- und Glaubensweg.
„Denn ich eifere um euch mit göttlichem Eifer; denn ich habe euch verlobt mit einem einzigen Mann, damit ich Christus eine reine Jungfrau zuführte. Ich fürchte aber, dass wie die Schlange Eva verführte mit ihrer List, so auch eure Gedanken abgewendet werden von der Einfalt und Lauterkeit gegenüber Christus. (2. Kor 11, 2 u. 3)
Auf dieses Bibelwort eingehend, welches dem Gottesdienst als Grundlage diente, erklärte Apostel Schnaufer, dass Apostel Paulus damals die Gefahr sah, dass das gute Verhältnis zum Sohn Gottes nicht von Dauer sein könnte. Daher wählte Paulus das Bild einer Verlobung. Da wendet man sich einander zu, investiert alles in diese Beziehung und möchte mehr und mehr aufeinander „zuwachsen“. Dieses „Liebesverhältnis“ soll sich in allem wiederfinden. Jesus stellt über alles die Liebe, so sollen auch wir uns anderen gegenüber verhalten.
Der Apostel zeigte in seiner Predigt an dem Beispiel des Trojanischen Pferdes auf, dass man sich als Christ noch so sicher fühlen könne, es kämen doch immer wieder „Trojaner“, also Zweifel an der Liebe Gottes und der Verheißung Jesu. Doch wir dürfen im Glauben und Vertrauen auf Christus als seine Braut unseren Weg gehen, überzeugt und freudig, aber auch etwas vorsichtig und im Bewusstsein dessen, was unser Leben ausmacht: Die Lehre des Evangeliums und der Glaube an die Wiederkunft Christi.
Bezirksevangelist Claus Morlok aus Freudenstadt erklärte in seinem Predigtbeitrag, dass wir uns als Verlobte Jesu sehen dürften, auch wenn wir ihn noch nie gesehen haben. Jesus sei ein Freund, von dem wir wüssten, dass er sein Leben für uns geopfert habe. Und diese „Verlobungszeit“ diene uns als Gnadenzeit um Jesu immer ähnlicher zu werden.
Bischof Georg Kaltschmitt erläuterte in seiner Predigt, dass man bei Verlobten Veränderungen beobachten könne: Zuvor wurden Entscheidungen alleine getroffen, nun bezieht man die zukünftige Braut bzw. den Bräutigam mit ein. In derselben Phase des Zusammenwachsens befinden wir uns mit unserem Seelenbräutigam. Daher sollten wir bei einer Entscheidung am besten zuerst mit dem himmlischen Vater darüber reden oder mit dem Vorsteher oder Jugendbeauftragten.
Die Predigt des Apostels und der Amtsträger wurde ausserdem durch Predigtbeiträge von Bischof Urs Heiniger aus Waldshut-Tiengen und Bezirksältester Horst Schneider aus Dornhan unterstrichen.
Im Rahmen des Gottesdienstes spendete Apostel Schnaufer einem kleinen Kind das Sakrament der Heiligen Versiegelung. Durch dieses Heilige Sakrament empfängt ein gläubiger und getaufter Christ unter Handauflegung und Gebet eines Apostels die Gabe des Heiligen Geistes und wird ein Kind Gottes.
Der Vorsteher der Gemeinde Singen, Hirte Holger Schiele und seine Frau erhielten im Rahmen des Gottesdienstes den Segen zur silbernen Hochzeit.