Am 9. November fand in der evangelischen Melanchthonkirche in Stockach eine ökumenische Gedenkfeier zur Reichspogromnacht von 1938 statt. Dazu luden die evangelische Kirchengemeinde, die katholische Seelsorgeeinheit, die Freie Christengemeinde und die Neuapostolische Kirche mit folgenden Worten ein:
“Die jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger, die auch hier in Stockach lebten und fliehen mussten oder deportiert wurden, erinnern und mahnen uns, dass wir wachsam bleiben und uns für Freiheit, Demokratie, den Schutz von Minderheiten und für eine friedliche Welt einsetzen.”
Nach 82 Jahren erinnerte man sich in einem feierlichen Rahmen des furchtbaren Ereignisses, das auch in Stockach grauenvolle Spuren hinterlassen hat. So wurde in der gut besuchten Feier, die durch Vertreter aller vier Konfessionen gestaltet wurde, sowie im Verlauf der Veranstaltung namentlich all der vertriebenen und ermordeten Juden gedacht.
Thomas Warndorf, der sich intensiv mit der Historie Stockachs auseinandersetzt, hat im Laufe der Feier dem Hitler-Attentäter Johann Georg Elser gedacht, der auch in Konstanz seine Spuren hinterließ. Eine besondere Verbindung besteht hier auch zu Pfarrer Stockburger der evangelischen Kirche: Georg Elser hat nach Erzählungen seiner Oma eine Zeit lang in der Schreinerei seines Opas gearbeitet.
Musikalisch wurde die Feier durch einige Friedenslieder mit Klavierbegleitung umrahmt.
Artikel dazu im Südkurier