Die Anfänge und Gründung der Gemeinde Meßkirch reichen in die Jahre Ende 1948 – Sommer 1949.
Der damalige Bezirksevangelist Friedrich Hahn (späterer Bezirksapostel) legte sonntäglich die weite Wegstrecke von Villingen (Schwarzwald) über Tuttlingen nach Sigmaringen zurück, um die Gotteskinder in Sigmaringen zu bedienen.
In Worndorf (liegt zwischen Tuttlingen und Meßkirch) besuchte er die Geschwister Bomke (Flüchtlinge aus Ostpreussen) und brachte ihnen das Heilige Abendmahl. in Meßkirch wohnte zu dieser Zeit nur Bruder Noch, auch ein Heimatvertriebener. Wenn er es ermöglichen konnte, fuhr er (ab Herbst 1948 auch Bruder Gärtner) mit dem Fahrrad nach Sigmaringen in den Gottesdienst – auch bei 17 Grad Minus. Dabei erfror Bruder Noch das eine Ohr, man muss sich das einmal vorstellen!!
Oft machte Bezirksevangelist Hahn sich Gedanken über diese schwierige Situation und betete, Gott möge doch einen „Stützpunkt“ in Meßkirch schaffen.
In Villingen wohnten die Geschwister Gärtner, die mit den Geschwistern Hahn sehr gut bekannt waren. Bruder Gärtner bekleidete seit 1940 (auch den ganzen Krieg hindurch) in der Gemeinde Villingen das Diakonenamt. Er wurde im Herbst 1948 (1. November) dienstlich von Villingen nach Meßkirch versetzt – für Friedrich Hahn eine Gebetserhörung von weitreichender Bedeutung.
Am 1. Juni 1949 zog die ganze Familie Gärtner (Bruder Gärtner, Schwester Gärtner und Tochter Renate) von Villingen nach Meßkirch in die Stockacherstrasse 3 und am 18. Juni 1948 fand schon der erste Gottesdienst, den Bezirksevangelist Hahn hielt, in der „guten Stube“ der Geschwister Gärtner statt. Die Gemeinde zählte damals neun Seelen. Den Gottesdienst lag das Bibelwort aus: Apostelgeschichte 18, 10 "Denn ich bin mit dir und niemand soll sich unterstehen, dir zu schaden; denn ich habe ein groß Volk in dieser Stadt" zu Grunde.
„Ein grosses Volk in dieser Stadt“ hat sich hier buchstäblich erfüllt, oft besuchten 25 bis 30 Seelen die Gottesdienste; ein Klavier diente als Begleitung für den Gemeindegesang.
Im Wechsel bedienten Amtsbrüder aus Tuttlingen, Stetten am kalten Markt und Sigmaringen die Geschwister in Meßkirch. Auch Evangelist Erich Höschele aus Tuttlingen, Schwiegervater von Bezirksapostel i. R. Klaus Saur, bediente des Öfteren die Geschwister in Meßkirch.
Am 29. Oktober 1949 wurde Diakon Gärtner durch Bezirksapostel Hartmann zum Priester ordiniert. Apostel Hartmann aus Karlsruhe hielt am 11. November 1951 den ersten Versiegelungsgottesdienst und zwölf Seelen wurde der Heilige Geist gespendet. Ab 1. Januar 1952 wurde Meßkirch eine selbständige Gemeinde – Priester Gärtner wurde zum Vorsteher gesetzt.
Bald wurde die „gute Stube“ bei den Geschwistern Gärtner zu klein und man musste nach einer grösseren Versammlungsstätte Ausschau halten. Priester Gärtner wurde alsbald fündig und es wurde ihm eine ehemalige Werkstatt in der Schnerkingerstrasse 2a zum Ausbau angeboten. Viele Geschwister halfen freudig mit, ihren neuen Gottesdienstraum würdig zu gestalten – und alles wurde wunschgemäss, wie es eben in den Nachkriegsjahren möglich war, zur Einweihung fertig. Die Geschwister fühlten sich in ihrem neuen Zuhause sehr wohl. Den Weihegottesdienst hielt Bischof Weiss.
Die Winter in Meßkirch waren sehr heftig; das neue Kirchenlokal wurde noch mit einem Holz- und Kohleofen beheizt. Am Sonntag, früh morgens um 7.00 Uhr, ging eine Schwester in die zirka ein Kilometer entfernte Schnerkingerstrasse (oft durch hohen Schnee) und feuerte den Ofen an, damit die Geschwister ein warmes „Gotteshaus“ vorfanden. Teilweise mussten sie eine Wegstrecke von sechs bis zehn Kilometern zurücklegen – welch ein Opfer, aber sie sind alle gerne gekommen! Eine Sakristei, oder andere Nebenräume waren nicht vorhanden, der Dienstleitende musste sich hinten in eine Ecke des Raumes zurückziehen und im stillen Gebet auf den Gottesdienst vorbereiten.
Die Zeit verging, Priester Gärtner wurde inzwischen (1956) wieder versetzt, und zwar nach Stockach (Baden) – bediente aber weiterhin als Vorsteher der Gemeinde Meßkirch die Geschwister.
Am 18. Juni 1961 wurde Egon Gley mit dem Amt eines Unterdiakonen betraut – für Vorsteher und Priester Gärtner eine wertvolle Unterstützung.
Inzwischen wurde auch die Versammlungsstätte in der Schnerkingerstrasse zu klein und Bezirksapostel Hahn gab Priester Gärtner den Auftrag, in Meßkirch einen Bauplatz für eine eigenes Gotteshaus zu suchen. Alles ging wunschgemäss und viele Geschwister halfen beim Bau der ersten eigenen Kirche freudig mit. Am 27. Oktober 1962 weihte Bischof Weiss in der Jahnstrasse 44 das neue Kirchengebäude.
Priester Gärtner wurde am 27. Oktober 1971 durch den Bezirksältesten Alfred Schneider (Tuttlingen) nach 31jähriger Amtszeit (1940-1971) in den Ruhestand verabschiedet. (Vom 01. Januar 1952 - 27. Oktober 1971 Vorsteher der Gemeinde Meßkirch).
Am 24. Juni 1979 wurde Priester Karl Gärtner im 73sten Lebensjahr in die jenseitige Welt abberufen. Bischof Klaus Saur, späterer Bezirksapostel und heute im Ruhestand, hielt in Weil am Rhein die Trauerfeier.
Bis hierher reichen die Erinnerungen einer Zeitzeugin, die durch Verheiratung und Wegzug von Meßkirch nur noch lockere Verbindungen mit Geschwistern von Meßkirch pflegte.
Die fehlenden und wichtigen Daten, um die Chronik der Gemeinde Meßkirch zu vervollständigen, stellte der Vorsteher der Gemeinde Meßkirch, Priester Bernd Bierhoff, freundlicherweise zur Verfügung.
Die Kapelle in der Jahnstrasse 44 wurde im Laufe der Zeit auch wieder zu klein und am 25. Juni 1993 weihte Bezirksapostel Klaus Saur zur Freude aller Geschwister das neue Gotteshaus in der Ziegelbühlstrasse 28 ein. (Textwort: 1. Könige 8, 63).
Das Textwort (Apostelgeschichte 18, 10), das dem ersten Gottesdienst in der Stockacherstrasse 3 zugrunde lag, hat sich buchstäblich erfüllt; denn heute dienen zwei Priester und ein Diakon den zirka 30 Familien und treuen Gotteskindern.
Allen Amtsträgern, Sängern, Geschwistern und all denen, die in der Gemeinde Meßkirch im Verborgenen ihre Arbeit verrichtet haben – und nicht zuletzt: den gläubigen Betern – sei an dieser Stelle für ihr unermüdliches und selbstloses Wirken ein herzliches Dankeschön ausgesprochen.
24.10.1971: Unterdiakon Egon Gley wurde zum Priester ordiniert. Die Amtsbrüder der umliegenden Gemeinden unterstützten Priester Gley in vorbildlicher Weise.
Oktober 1992: Ab diesem Zeitpunkt wurde Priester Casselmann aus Tuttlingen beauftragt, in der Gemeinde mitzuhelfen – am 13. November 1975 wurde er plötzlich in die jenseitige Welt abberufen.
1976: Priester Hammer erhielt den Auftrag, sich dem Chor der Gemeinde Meßkirch anzunehmen. Bisher war Schwester Ingrid Schomburg unter Anleitung des Bezirksdirigenten Priester Heinrich sehr darum bemüht, den Chor aufzubauen.
Januar 1978: Priester Beutler zog mit seiner Familie nach Krumbach und besuchte die Gottesdienste in Meßkirch.
12.03.1978: Priester Beutler wurde als Priester bestätigt – von nun an teilten sich die Priester Gley, Hammer und Beutler die seelsorgerischen Aufgaben und priesterlichen Dienste.
23.01.1983: Bezirksapostel Klaus Saur ordinierte Priester Eberhard Böttiger zum Vorsteher der Gemeinde Messkikrch.
27.01.1983: Priester Gley verzog arbeitsbedingt nach Sigmaringen und wurde durch den Bezirksältesten Teufel verabschiedet – die anfallenden Verwaltungsarbeiten führte Priester Gley von 1971 bis 1983 gewissenhaft aus.
Juli 1986: Priester Beutler verzog aus beruflichen Gründen nach Sigmaringendorf.
01.04.1987: Bruder Ulrich Bohnacker wurde mit dem Unterdiakonenamt betraut.
1989/1990: Zuzug der Geschwister Marburger und Mikosch.
16.07.1990: Bruder Marburger und Bruder Mikosch erden als Unterdiakonen ordiniert.
18.12.1991: Die Unterdiakone Marburger und Mikosch wurden in das Diakonenamt gesetzt.
08.04.1992: Beide Diakone (Marburger und Mikosch) wurden in das Priesteramt ordiniert.
25.06.1993: Kirchenweihe in der Ziegelbühlstrasse 28. Die Geschwister Wirth wechselten ihren Wohnort von Stockach nach Sauldorf.
1999: Zuzug der Geschwister Schneck nach Leibertingen und Bierhoff nach Wald, Ortsteil Reischach. Diakon Schneck und Priester Bierhoff wurden im gleichen Jahr in ihren Ämtern bestätigt.
30.09.1999: Apostel Wolfgang Eckhardt ordinierte Diakon Schneck zum Priester und Priester Bierhoff wurde zum Vorsteher der Gemeinde Meßkirch gesetzt. Der bisherige Vorsteher, Hirte Böttiger, dient ab diesem Zeitpunkt ausschliesslich der Gemeinde Tuttlingen.
November 2007: Priester Mikosch verzog in seine alte Heimat nach Gönnern.
23.12.2007: Bruder Wirth empfing das Diakonenamt.
28.10.2009: Priester Marburger wurde in die jenseitige Welt abberufen.